Legasthenie & Dyskalkulie

Legasthenie und Dyskalkulie

Kommt es über einen längeren Zeitraum, ein halbes Jahr oder länger, zu Schwierigkeiten beim Rechnen, kann man davon ausgehen, dass eine Dyskalkulie oder Rechenschwäche vorliegt. Auch muss immer ein Zusammenhang mit der Legasthenie oder auch Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) in Erwägung gezogen werden, da häufig die Ursachen ähnlich oder gleich gelagert sind

Anzeichen bei einer Lese-Rechtschreibschwäche/Legasthenie

Auffälligkeiten während des ersten Schuljahres:

  • Schwierigkeiten beim Zerlegen gesprochener Wörter in einzelne Laute
  • Zuordnung der Laute zu Buchstaben
  • Verschmelzen von Buchstaben zu gelesenen Wörtern

Folgen:

  • zunehmende Rückstände im Erwerb der Lese– und Schreibkompetenz
  • eine mangelnde Automatisierung der Schriftverarbeitung
  • hohe Anzahl von Fehlern
  • Vermeidungsstrategien
  • hat am nächsten Tag wieder alles vergessen
  • häufig Schwierigkeiten schnell aufeinanderfolgende Laute wahrzunehmen; ähnliche Laute können nicht unterschieden werden
  • Verwechslung von b/d

Anzeichen bei einer
Rechenstörung/Dyskalkulie

  • verwechselt häufig rechts /links
  • zählendes Rechnen – rechnet einfache Rechnungen mit den Fingern
  • häufige Zahlendreher (schreibt 36, liest aber „ dreiundsechszig“)
  • mechanische vorwärts, nicht rückwärts zählen können
  • kann Mengen nichts Strukturieren
  • verrechnet sich häufig um +1 oder -1
  • meidet große Zahlen, schrickt vor Zahlen zurück
  • versteht oder verwechselt plus/minus oder mal/geteilt
  • Schwierigkeiten beim 10er Übergang, Rechnen im 20er oder 100er Raum
  • das Erlernen der Uhr, Rechnen mit Längen/Gewichten und Geld bereit Probleme

Oft werden die Probleme entweder nur im Rechenbereich oder im Lese-Rechtschreibbereich wahrgenommen.

Jedoch haben die Kinder häufig Schwierigkeiten in den Sinneswahrnehmungsgebieten wie der Optik, der Akustik, dem Gleichgewicht oder der Raumorientierung.

Diese sind meist dafür verantwortlich, dass das Erlernen des Schreibens , Lesens und des Rechnens Schwierigkeiten bereitet.

Sinneswahrnehmungsgebiete

Das Gleichgewichtssystem ist ein hoch komplexes Steuerungssystem. Es müssen drei Systeme zusammenarbeiten, damit unser Körper immer weiß, „wie es um ihn steht“. Die drei Systeme sind:

  • die Propriozeption oder Eigenwahrnehmung​
  • der Vestibularapparat – das Gleichgewichtsorgan​
  • die visuelle Wahrnehmung – das Sehen – die Augen

Bei Defiziten im Vestibularapparat und/oder in der Eigenwahrnehumng können die Augen einen Teil von deren Arbeit übernehmen und bis zu einem gewissen Grad ausgleichen.

Den „Letzten beißen die Hunde“; in diesem Fall das visuelle System. Weil wir die Augen aber für so viele andere Aufgaben brauchen, zum Beispiel beim Schreiben, Lesen und Rechnen, ist es nicht gut, wenn sie dauernd überarbeitet sind. Dies kosten Kraft und Konzentration. Ein Mehr an Leistung zum Aufrechterhalten des Gleichgewichts und der Eigenwahrnehmung bedeutet ein Weniger an Leistung im Bereich der visuellen Wahrnehmung im engeren lernbezogenen Sinn.

In der Umkehrung bedeutet dies: eine Verbesserung in der Eigenwahrnehmung und des Gleichgewichts führt zu einer Verbesserung der visuellen Wahrnehmung – der Aufnahme, Speicherung und Abrufen visueller Eindrücke.

Durch regelmäßiges Training kann eine langfristige Verbesserung der Gleichgewichtsfunktionen erreicht werden. Gerne leite ich Sie an ein Training in Ihren Alltag einzubauen.

Über 80 % unserer Sinneseindrücke nehmen wir über die Augen wahr.

„Sehen“ ist mehr als Sehschärfe.

„Sehen“ müssen wir lernen.

Für ein optimales Lernen und Verhalten ist die Entwicklung, Ausreifung und Automatisierung der visuellen Fähigkeiten wie Augenfolgenbewegungen, Vergenz, Akkomodation und Visualisierung von Bedeutung.

Die richtige visuelle Verarbeitung im Gehirn ist für die Informationsgewinnung und -verarbeitung von zentraler Bedeutung.

Entstehen in Bereichen Defizite kompensieren wir. Dies kostet jedoch Zeit, Kraft und Konzentration im Alltag, in der Schule oder auch im Sport.

Das Visuelle Wahrnehmungstraining erfolgt in Verbindung mit der Integration frühkindlicher Reflexe.

Die Enwako-Methode bietet hier Lösungsmöglichkeiten.

Auch besteht ein enger Zusammenhang von Gleichgewicht und Hören bzw. der Hörverarbeitung. Zur Hörverarbeitung gehören das Richtungshören, die Tonhöhen –und Tonlängenunterscheidung, die zeitliche Auflösung auditiver Reiz sowie der Frequenzbereich in dem man Töne wahrnimmt.

In der Schule bedeutet eine Schwäche der Hörverarbeitung, dass lange und kurze Laute nicht richtig unterschieden werden können oder auch ähnlich klingende Laute vertauscht werden wie b/d, g/k, m/n. Häufige Mittelohrentzündungen können die Hörverarbeitung stark beeinträchtigen, so dass die Entwicklung der auditiven Wahrnehmung gestört wird. Es kann zu Defiziten bei der altersgemäßen Sprachentwicklung kommen.

Das Auditive Wahrnehmungstraining fördert die Basiskompetenzen für die Aufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung akustischer Reize und Signale im Gehirn.

Dabei werden Teilbereiche der Hörwahrnehmung individuell mit dafür entwickelten Geräten trainiert.

Typische Auffälligkeiten

Zu mir in die Praxis kommen Kinder mit folgenden Auffälligkeiten oder Diagnosen:

Legasthenie- und Dyskalkulietraining

Das Training ist wöchentlich zu einem festen Termin und eine Einheit liegt bei 50-60 Minuten. Für ein Training einer Legasthenie oder Dyskalkulie müssen Sie mit einer Dauer von 8 und 12 Monaten rechnen.